Wenn Worte Taten werden - Pogromgedenken am Denkmal für die zerstörte jüdische Synagoge

Am 9. November um 12Uhr erinnerten zahlreiche Meininger Bürger am Denkmal für die zerstörte jüdische Synagoge an die Ereignisse der Pogromnacht von 1938. Zum Gedenken sprachen Pfarrer i.R. Martin Montag, Bürgermeister Fabian Giesder und Schülerinnen des EvG - musikalisch umrahmt von Marcella Cagnetta Stephans Liedbeiträgen.

Neben dem manifesten Gedenken an die Shoa und das Grauen, welches die Menschen durchlebten, stand an diesem Novembertag eine Frage im Vordergrund: Was hat die Geschichte mit mir zu tun? Ich war nicht dabei! - Ja, was? Das haben sich auch Schülerinnen des EvG Meiningen gefragt und in ihrer Ansprache zum Pogromgedenken artikuliert: Muster, die in der Vergangenheit wirksam waren, können wieder aktiv werden. Sie können ähnlich verheerende Auswirkungen haben wie in der Vergangenheit - und das ist bei der Erinnerung an die Shoa ein bitterer Gedanke. Wenn Gedanken zu Worten werden und wenn Worte zu Taten werden, dann hilft es nur, wenn man früh genug eingreift. Wenn jeder und jede mithilft, Gedanken und Worte des Hasses zu stoppen, bevor sie zu Taten werden. Was hat Geschichte also mit mir zu tun? - Sehr viel, denn du bist jeden Tag dazu aufgerufen, sie aktiv weiterzuschreiben für eine Zukunft, in der du leben möchtest!