Am landesweiten Wettbewerb zum Thema „Reformation und Musik“ haben sich zu Beginn dieses Schuljahres unter anderem vier Schüler des Evangelischen Gymnasiums Meiningen beteiligt und dabei einen ersten Platz belegen können.
Das Jahr 2012 steht während der laufenden Lutherdekade unter dem Motto „Reformation und Musik“, und die Evangelische Kirche Mitteldeutschland hat den Wettbewerb für Schülergruppen im gesamten Raum der Landeskirche ausgeschrieben. Die Preisverleihung fand am 11. 10. in der Ilmenauer Stadtkirche statt. Dabei hatte die Wettbewerbsausschreibung den Schülern kreativen Spielraum bei der Frage nach der Auseinandersetzung des weiten Feldes „Reformation und Musik“ gegeben. Die vier Schüler des Evangelischen Gymnasiums entschieden sich für eine Neuinterpretation des lutherischen Chorals „O Haupt voll Blut und Wunden“ (in der Fassung von Johann Crüger), dem sie nicht nur einen selbstgeschriebenen Text aus dem eigenen Glaubenserleben unterlegten, sondern ihn gleichzeitig barock-verjazzt setzten, sodass die Zeitlosigkeit der inhaltlichen und musikalischen Thematik auf besondere Weise betont wurde. Der Choral, der über die Jahrhundert unter anderem von Johann Sebastian Bach immer wieder parodiert wurde, hat sich nach der Bearbeitung der Schüler (Tabitha Pothenik, Rosanna Berger, Julius Ebert, Arthur Kraus) als ein aufwändig gestaltetes Brickfilm-Musikvideo präsentieren können. Der mit 150 € dotierte und verdiente erste Preis wurde von Dr. Thomas Seidel, dem kultusministerialen Beauftragten der Luther-Dekade überreicht. Auch die Beiträge des Ernestinum Gymnasiums in Gotha (Friedensrap) und der Grundschule Förtz (selbstgestaltetes Lutherliederbuch) wussten die Jury zu überzeugen. Nach der Verleihung konnten die Preisträger und geladenen Gäste im freien Singen mit Eugen Eckert und Horst Christill von der Band Habakuk neue geistliche Lieder kennenlernen und mit musikalischem Schwung in die restliche Woche starten. Und obwohl die Reformation nun schon fast 500 Jahre zurückliegt, ist eines ganz deutlich geworden: Die fruchtbare Verbindung von Protestantismus und Musik hat bis heute nichts von ihrer Aktualität und Attraktivität verloren.