Als am Donnerstag das Theater Meiningen zum Jugendkonzert einlud, folgten unsere Schüler der Klasse 5 und 6 gern, um Strawinskys Petruschka-Suite unter der Leitung von Chin-Choan Lin zu lauschen, die vom Fagottisten Alexander John moderiert wurde.
Die Petrschuka-Suite, die musikalisch auf dem gleichnamigen Ballett von Strawinsky fußt, entführte die jungen Zuhörer, die von verschiedensten Schulen aus ganz Südthüringen angereist waren, auf einen russischen Jahrmarkt, wo das Geschehen um die clowneske Hauptfigur Petruschka und seine Tanzpuppenkollegen, die kokette Ballerina und den heute politisch nicht mehr ganz so korrekten Mohren, zunächst sehr launig beginnt. Strawinsky wob dabei russische Tänze, folkloristische Weisen, rhythmisch markante Einwürfe und solistische Motive zu einem großen Klangteppich zusammen, auf welchem die musikalische Moderne ihr zahmeres Gesicht zeigt, sodass den Schülern sowohl der klangliche als auch der inhaltliche Nachvollzug erleichtert wurde. Das Klavier, das Strawinskys Suite durch seine solistische Präsenz beinahe in die Nähe eines Klavierkonzerts rückte, wurde im Verlauf des Konzerts während zwei Gelegenheiten näher beleuchtet, als Gustav Kühn (Klasse 12) Mendelssohns Rondo Capriccioso Op. 14 und Black Earth von Kara Toprak (besonders zum großen Stolz seiner Mitschüler) zum Besten gab und Einblicke in seinen Musizieralltag gewährte. Obwohl die Petruschka-Suite selbst nicht gerade mit einem Happy-End aufwarten kann, war das Jugendkonzert der Hofkapelle dafür eine umso gelungenere Aufführung und wir danken allen Beteiligten für die Möglichkeit, unsere jüngeren Zuhörer klassische Musik nahe zu bringen. Und das Konzept funktionert: Als Alexander John das nächste Jugendkonzert thematisch mit "Filmmusik" angekündigt hatte, wollten die Schüler bei mir gleich die Karten kaufen.