„Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf.“ – So lautet ein afrikanisches Sprichwort. Und wahrhaftig bietet Meiningen viele lebendige Anknüpfungspunkte für das schulische Lernen.
So war die Klasse 10a während der Interkulturellen Wochen unterwegs, um nicht nur die Stadtkirche näher kennenzulernen, sondern auch um ungewöhnliche Perspektiven auf den Marktplatz, die Welt und sich selbst einzunehmen. So bemalten sie den Vorhof der Kirche und konnten beim Blick aus dem Turmfenster der Kirche feststellen, wie sich die Perspektive auf die Dinge ändert, wenn man nur den Winkel und Abstand abwandelt. Was, wenn das auch mit dem eigenen Leben, den eigenen Gefühlen und Wünschen funktioniert?
Zudem konnte die Klasse bei der Aktion „Einmal Essen mach zweimal satt“, am 24. Oktober, nicht nur den Bauch füllen, sondern auch mit den übrigen Essern und Spendern ins Gespräch kommen, um neue Kontakte in Meiningen zu knüpfen.
Am 9. November besuchte der Kurs 12 I die Gedenkandacht zur Reichsprogromnacht an der ehemaligen Synagoge und brachte sich in die Gestaltung mit ein. Mit dem Vortrag des Gedichtes „Chor der Geretteten“ von der jüdischen Schriftstellerin Nelly Sachs machten sie emotional greifbar, was es heißt, nach der Schoah weiterleben zu müssen. Die bedrückende Aktualität des Gedenkens in Anbetracht der Auseinandersetzungen in Israel ergriff alle Besucher. So fanden die Superintendentin Frau Marwede und der Bürgermeister Fabian Giesder deutliche Worte, verbunden mit dem Appell nicht aufzuhören, den Frieden zu suchen und jeden Menschen als Mit-Menschen zu begreifen, um gemeinsam Probleme und Unstimmigkeiten auszuräumen, bevor sie eskalieren.